Reichsburg Kyffhausen
Reichsburg Kyffhausen
Das Kyffhäuser-Denkmal wurde an der Stelle gebaut, wo einst eine mächtige Burg stand. Noch heute lassen die Reste der Reichsburg Kyffhausen erahnen, welches Ausmaß die Burganlage einmal hatte. Die Ober-, Mittel- und Unterburg erstreckten sich auf einer Länge von über 600 und einer Breite von rund 60 Metern. Damit war die Reichsburg eine der größten Burgen Deutschlands. Wann der Bau der Burg begann, ist nicht verbrieft. Vielleicht gab es schon zur Eisenzeit an dieser strategisch günstigen Stelle eine befestigte Anlage. Im 12. Jahrhundert, zu Zeiten von Friedrich I. Barbarossa wurde der Bau vollendet. Wahrscheinlich war er selbst einmal auf der Burg Kyffhausen.
Zentrum der Oberburg ist heute der Barbarossaturm, Überbleibsel des einst 30 Meter hohen Bergfrieds. Zu sehen sind auch noch Teile der Ringmauer und ein romanisches Kammertor. Besonders beeindruckend ist der Burgbrunnen - mit 176 Metern der tiefste der Welt. Die Unterburg liegt außerhalb des Denkmalgeländes. Die Ruine ist eingefasst von einer geschlossene Ringmauer, die teilweise noch in der Originalhöhe von 10 Metern erhalten ist. Betritt man die Anlage durch das romanisches Kammertor erblickt man zahlreiche Reste beispielsweise des Bergfrieds, des Palas und der Kapelle. Man sollte es Goethe gleichtun, der 1776 auf den Kyffhäuser gewandert ist – längst bevor es hier ein Denkmal gab und bei einem Rundgang durch die Burgruine die Phantasie in die Ritterzeit fliegen lassen.
Schon früh, bereits im 15. Jahrhundert wurde die Barbarossa-Sage zum ersten Mal mit dem Kyffhäuser verknüpft. Im 19. Jahrhundert wurde der Stoff wieder populär. Von 1871 bis 1888 regierte Wilhelm I., er einte das Reich und trat damit das Erbe Barbarossas an.1890 bis 1896, kurz nach seinem Tod, wurde das Kyffhäuser-Denkmal auf den Resten der Burg Kyffhausen gebaut.
Barbarossa-Sage
Die Sage vom alten Kaiser Barbarossa, die einst auch Ludwig Bechstein 1836 im Thüringer Sagenbuch festhielt, berichtet vom Rotbart im Kyffhäuser, um dessen Tod auf einem Kreuzzug ins Heilige Land sich schnell so manch Geschichte rankte. Er sei nicht tot, sondern in einem Berg verbannt. Wie in einem unterirdischen Schloss schlummert er dort, sein langer roter Bart ist schon durch den Tisch gewachsen und alle hundert Jahre schickt er einen Zwerg hinauf um zu schauen, ob die Raben noch um den Berg fliegen. Wenn er nun wiederkommt und sagt, dass sie noch fliegen, wird der alte Kaiser traurig wie zuvor und schlummert wieder fort.